Geschichte

"Im Westen des Achensees betreten wir ein Berggebiet, so ausgedehnt, so mächtig erhaben, so reich an Gipfelzinnen in den verwegensten Gestaltungen, wie kein zweites in den Nördlichen Kalkalpen; dabei aber so wenig besucht, so unbekannt in seinem Inneren, wie vielleicht wenig andere im ganzen europäischen Alpengürtel."

(Aus den Nördlichen Kalkalpen, 1870)

Hermann von Barth (1845-1876)

Hermann von Barth erforschte im Alleingang und in nur einem einzigen Sommer das gesamte Karwendelgebirge.

Dabei gelangen ihm zahlreiche Erstbegehungen.

Hermann von Barth hinterließ neben ausführlichen Tourenbeschreibungen auch detaillierte Höhenvermessungsdaten und Skizzen.

Im Tourenbuch Hermann von Barths ist die Reihenfolge seiner Bergfahrten ersichtlich.

Die Wegstrecken zwischen den Ausgangsorten Innsbruck, Scharnitz und Jenbach legte er größtenteils zu Fuß zurück.

 

Eine der waghalsigsten Unternehmungen war laut seiner eigenen Beschreibung die Überschreitung der Hohen Wand, dem Verbindungsgrat zwischen dem Katzenkopf und den Jägerkarspitzen. Der Grat heißt heute ihm zu Ehren Barthgrat.

 

Nach der Erstbegehung des Rißer Falken schreibt Hermann von Barth:

"Gemächlich saß ich im Stübchen des Neuner-Wirtshauses und trug meine Reisenotizen nach. Da erschien zu meiner nicht geringen Überraschung Herr Oberjäger Rieser und überbrachte von Sr. Hoheit Herzog Ernst von Koburg dem Ersteiger des Falken eine Einladung zur Tafel. ...

Auf das freundlichste empfing Se. Hoheit den irrfahrenden Bergwanderer (im herzoglichen Schloß) und ließ mit sichtbarer Teilnahme die Einzelheiten der Ersteigung sich berichten."